Von Eva Opitz
BZ, Do, 18. Juli 2019
Tiengener Räte bestätigen amtierenden Ortsvorsteher mit neun Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen.
FREIBURG-TIENGEN. Die jüngste Sitzung des Ortschaftsrates fand am Dienstagabend vorausschauend im Tuniberghaus statt. Eine große Zahl Tiengener Bürger verfolgte die konstituierende Sitzung des neuen Rates, bei der Ortsvorsteher Maximilian Schächtele (Aktive Bürger Tiengen, ABT) im Amt bestätigt wurde.
Viele wertschätzende Worte fand der Ortsvorsteher für die ausscheidenden Räte Sonja Krinke und Adolf Mößner (beide Wählervereinigung Tiengener Bürger, WTB), Georg Textor (SPD und Unabhängige Bürgerinnen und Bürger, SPD/UBB) und Alfred Plank (ABT). Schächtele betonte ihre jeweiligen Stärken und ihr intensives, sachlich vorgetragenes Engagement für die Interessen der Ortschaft.
Die bis dahin am Rand stehenden sechs neu gewählten Räte nahmen die freien Plätze ein. Dass für vier ausscheidende sechs neue Räte nachfolgen, liegt daran, dass die Sitzzahl von 12 auf 14 erhöht wurde, was aufgrund der Einwohnerzahl Tiengens (rund 3400) möglich ist.
Im neuen Rat sind vier statt bisher drei Listen vertreten, da zwei Räte aus der Liste „Aktive Bürger Tiengen“ unter dem Namen „Bürger für Tiengen“ eine zusätzliche Liste gebildet hatten (die BZ berichtete). Zu einer der letzten Aufgaben Schächteles in seiner Funktion als bisheriger Ortsvorsteher gehörte die Abnahme der Gelöbnisse der neuen Räte auf die Verfassung. Der erste der drei folgenden Wahlgänge galt der Wahl des Ortsvorstehers – genau betrachtet ist es ein Wahlvorschlag für den Gemeinderat, der formal das letzte Wort hat. Wilhelm Schlatter (WTB) schlug Maximilian Schächtele vor, der als einziger zur Kandidatur bereit war. In geheimer Wahl sprachen sich neun Räte bei fünf Enthaltungen für Schächtele als neuen Ortsvorsteher aus, der das Amt seit 2014 innehat.
Beim Wahlgang zur Bestimmung des ersten Stellvertreters des Ortsvorstehers kandidierte Kerstin Lienhard (SPD/UBB), die mit elf Ja-Stimmen gewählt wurde. Sie löste damit Wilhelm Schlatter ab, der diesmal als zweiter Stellvertreter kandidiert hatte und mit 13 Ja-Stimmen gewählt wurde. Schächtele begrüßte die neuen und die wiedergewählten Räte: „Ich wünsche mir einen regen Austausch zwischen den Erfahrungen der bisherigen und den Ideen der neuen Mitglieder.“ Die Arbeit sei kein Sprint von einem Jahr, sondern eher ein fünfjähriger Marathon. Den Punkt der Tagesordnung zur Bildung von Ausschüssen, die den bisherigen Projektgruppen entsprechen, vertagte der Ortsvorsteher auf die nächste Sitzung im September. „Die Räte sollen sich untereinander beraten und dann der Verwaltung ihre Stärken und Interessen kundtun“, so Schächtele. Zur Diskussion stehen ein Bauausschuss, Ausschüsse zu „Dorfentwicklung, Geschichte, Dorfbild“, „Umwelt, Landwirtschaft, Wald“, „Kinder, Jugend, Vereine“ sowie ein Ausschuss zum Thema „Senioren“. Außerdem werden Vertreter für das Gremium „Kinder- und Jugendarbeit Tuniberg“ und die Jugendhütte gesucht.
Ein Bauantrag für vier Reihenhäuser im Baugebiet „Sechzehn Jauchert“ passierte den Rat mit einer Gegenstimme. Moniert wurde die enge Bebauung, die jedoch den Bauvorschriften entspricht. „Da wird jeder Quadratmeter ausgenutzt“, kritisierte Schlatter trotz seiner Zustimmung. Nach viel Neuem kündigte sich der Alltag an, als Geppert die Pflege eines verwilderten Spielplatzes am Rande des Tiengener Wohngebietes „Auf der Kinzig“ anmahnte, der aufgrund seines ungepflegten Zustandes vor genau drei Jahren schon einmal den Unmut der Anwohner hervorgerufen hatte (die BZ berichtete).
Am selben Abend wurde im Tunibergort Waltershofen auch die dortige Ortsvorsteherin Petra Zimmermann von den Räten im Amt bestätigt (zehn Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen; ausführlicher Bericht in der morgigen Ausgabe).
Sitzungsdauer: 60 Minuten.
Teilnehmer: alle 14 Räte.
Zuhörer: 36.